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Architekten Zug
Gemeindehaus und Wohnungsbau in Hünenberg

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Hünenberg Maihölzliwiese
Gemeindehaus mit Wohn- und Geschäftshaus

Wettbewerb 2021

Projektbeschrieb Melk Nigg Architects

Architektur und Einpassung, Ortsbild und Freiraum

Zwei Wälder umschliessen den organisch gewachsenen Dorfkern von Hünenberg Zug: südlich der Waldstreifen um die Burg, nördlich das «Maihölzli». Wege und Strassen sind gesäumt von Alleen als wesentliches Merkmal für den Ort. Ebenfalls speziell für den Ort sind die Arkaden im Dorfkern sowie die netzartig-funktionale Fusswegerschliessung. Diese ermöglicht kurze, direkte Wege und die rege Nutzung durch Passanten – diese Besonderheiten werden im Projekt aufgegriffen und weitergeführt. Bestehende Erschliessungen werden erhalten und ergänzt. Direkte, kurze Zugänge für Passanten, Gemeindehaus-Klienten, ÖV und E-Mobility Nutzer sind funktional und praktisch umgesetzt.

Konzept

Der vorliegende Entwurf basiert auf zwei auf dem Quadrat aufbauenden Volumen, die mit einem Sockelgeschoss verbunden sind. Das Gemeindehaus tritt als zurückhaltendes, demütiges Volumen mit 1/3 zu 2/3 Proportionen in Erscheinung. Der zurückversetzte Wohnbau orientiert sich dahinter als 7° gedrehter Körper und bezieht sich damit in seiner Setzung zum bestehenden Dorfteil – als natürlich gewachsene, nicht orthogonale, nicht städtische Struktur. Um den Bezug zum Dorf weiter zu untermauern, adaptieren die Neubauten mit der geneigten Dachform die Sprache des Dorfes.
Der zwischen den Volumen neu entstehende Raum ist nordseitig gefasst, richtet den Blick zum Wald / Freiraum und nach Süden. Dadurch entsteht eine interessante Begegnungszone. Der Fussgänger wird von der Chamerstrassen und den säumenden Arkaden und Alleen in den Maihölzliweg geführt zum neu entstehenden Maihölzliplatz. Damit wird ein geschützter Vorbereich für die Zugänge des Wohnbaus und den Mitarbeitereingang der Verwaltung erreicht. Der öffentliche Zugang zur Verwaltung befindet sich gut erschlossen und attraktiv ersichtlich auf der Hauptstrassenseite. Der neue Maihölzliplatz kann sich als Marktplatz für lokale Produkte entwickeln, bepflanzt als biodiverser, angenehm belebter, öffentlicher Grünraum. So entstehen die einer «gewachsenen Dorfstruktur ähnelnden Zwischenräume» gemäss Forderung des Bebauungsplans.

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Option Aufstockung

Das dreigeschossig erscheinende Gemeindehaus an der Chamerstrasse steht mit grosszügiger Distanz zur im Süden liegenden Bebauung (Einkaufszentrum und Wohnen). So ist es architektonisch vertretbar, ein weiteres Obergeschoss (im Bereich des Bebauungsplanes) nachträglich zu realisieren.

Ein Gewachsenes Ensemble

Ausgangsunkt für den Fassadenentwurf sind die angrenzenden Bauten: Das alte Gemeindehaus gibt die Proportionen der Fassadensprache des neuen Gemeindehauses vor: Sachlichkeit und Klarheit erhaltend, in seiner Materialität als Holzbau neu interpretiert.

Der neue Wohnbau führt den Fassadenraster des Gemeindehauses weiter, aufgelöst, belebt und lebendig, sinnstiftend für die Wohnatmosphäre – ein Daheim um sich zu entfalten und zu leben. Die Holzstruktur schafft eine natürliche Verbindung zum angrenzenden Wald. Die Ausfachung der Wohnbau-Fassade mit Holzlatten und offener Fuge übernimmt die Proportionen der Klinkerfassade des sich im Bau befindenden Wohnbaus Baufeld C und schliesst damit den Bogen im Kontext.

Funktion, Flexibilität und Ästhetik

Das Erdgeschoss der Verwaltung ist ansprechend, grosszügig, offen und transparent gestaltet. Auch die Möglichkeit einer abendlichen externen Nutzung ist über den Mitarbeiterzugang gewährleistet. Die Obergeschosse sind offen und übersichtlich organisiert. Die Unterteilung für eingemietete Büros ist flexibel wählbar, separat erschlossen und akustisch abtrennbar.
Das Zentrum im Bürobau ist der Ort für Kommunikation und Begegnung und wird dadurch zur goldenen Mitte. Ein sich über drei Stockwerke öffnendes Atrium mit Oblicht, dessen Funktion und Ausgestaltung als erfrischender Grünraum oder auch mit einer warmen Lichtgestaltung Anziehungspunkt und attraktiver Austauschort für Mitarbeiter wird.

Um erschwinglichen Wohnbau zu garantieren, ist der viergeschossige Holzbau pro Etage mit vier Wohnungszugängen erschlossen. Vorgebaute Lauben geben dem Bewohner Privatsphäre und Schallschutz. Der Wohnbau zeichnet sich durch seine ausserordentliche Flexibilität aus. Das modulare Konzept ermöglicht die flexible Wahl von Wohnungsgrössen, Zuordnung von Schaltzimmern, öffentlicher Räume und Atelierwohnungen.

Konzept Materialisierung, Graue Energie, Nachhaltigkeit
Alle erdberührten Geschosse sind in Beton erstellt, Obergeschosse in Holzbau mit Betonkerne.
Gemeindeverwaltung: Decken in Hybridbauweise, Fassade Holz, Dach PV.
Wohnbau: Geschossdecken Schichtholz, Fassade Holz, Dach PV.
Graue Energie ist reduziert auf ein Minimum, berechnet von Erstellung bis Rückbau (ECO).
Systemtrennung der Gewerke als praktische Flexibilität im Alltag, als Vereinfachung zur nachträglichen Umgestaltung und gem. Vorgaben ECO.